Hoffnung für den leukämiekranken Bernd Straile
19-jährige Stammzellenspenderin aus Marseille gibt neuen Lebensmut
18.11.2012 - PSE (Pressestelle der Stadt Eislingen)
Nach Wochen voller Bangen darf Bernd Straile endlich neue Hoffnung schöpfen. Der an Leukämie erkrankte 41-jährige Eislinger Sportstudioinhaber hat vor wenigen Tagen die erlösende Nachricht über eine passende Spenderin erhalten.
Bereits am 7. Dezember soll die lebensrettende Operation statt finden. Ein Kurier der Ulmer Klinik wird die Stammzellen der jungen Französin in Marseille abholen, damit diese schnellstmöglich für die Transplantation zur Verfügung stehen.
Große Erleichterung fand diese Nachricht auch bei Oberbürgermeister Klaus Heininger. „Ich bin vor Freude schier vom Stuhl gefallen, als ich die Nachricht bekommen habe“.
Das Eislinger Stadtoberhaupt hatte mit seiner Amtskollegin Gudrun Flogaus aus Schlat die Schirmherrschaft für eine groß angelegte Typisierungsaktion übernommen, die gemeinsam mit Bernd Strailes Bruder Jürgen in Schlat veranstaltet wurde. 1642 Menschen haben sich dort typisieren lassen und mit vielen Geldspenden zusätzlich die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) unterstützt.
„Mit der bevorstehenden Transplantation stehen die Chancen gut“, sagt Jürgen Straile voller Hoffnung. „Das ist Wahnsinn, wenn alles gut läuft, kann mein Bruder zum diesjährigen Weihnachts-fest seinen zweiten Geburtstag feiern“. Noch stehen aber bange Wochen des Wartens an, bis man feststellen kann, ob der Körper die gespendeten Zellen annimmt.
Großzügig zeigten sich auch die Eislinger Senioren bei den städtischen Seniorenfeiern vor zwei Wochen. Oberbürgermeister Klaus Heininger hatte in der Stadthalle bei seinen rund 1000 Gästen auf das Schicksal von Bernd Straile aufmerksam gemacht und um Geldspenden für die DKMS gebeten.
„Insgesamt wurden an beiden Seniorennachmittagen 1.400 Euro gespendet“, freute sich der Oberbürgermeister über das tolle Ergebnis. „Die Eislinger Senioren haben gezeigt, dass sie ein offenes Herz haben.“
Eine Typisierung zur Stammzellenspende ist nur bis zu einem Alter von 55 Jahren möglich. Eine Stammzellenspende kann bis zum 65. Lebensjahr geleistet werden. Die DKMS ist bei allen Typisierungsaktionen auf Spendengelder angewiesen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten erst ab dem Moment, wo ein Spender gefunden wurde. Die Typisierungen und die Unterhaltung der Datenbank sowie des Netzwerkes ist Sache der DKMS. Und weil jede Typisierung etwa 50 Euro kostet, braucht die DKMS dringend Spendengelder.
In Schlat wurden darüber hinaus stolze 2500 Euro gespendet. Ungefähr derselbe Betrag war in den Wochen vor der Typisierungsaktion auf dem Göppinger Konto der DKMS eingegangen. Das bedeutet, dass die Kosten der Typisierungsaktion in Schlat für Bernd Straile von der DKMS ohne Verlust finanziert werden können.
In Zukunft wird die Typisierung für potenzielle Stammzellen-spender noch einfacher werden. Bisher mussten wenige Tropfen Blut abgenommen und untersucht werden. Seit wenigen Tagen ist auch eine Typisierung mit einer Speichelprobe möglich, wie die DKMS erklärt. Und weitere Spender sind bitter nötig. „Alle 45 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose Leukämie“, so die DKMS.
Bisher sind in Deutschland 4,7 Millionen Menschen typisiert, 2,8 Millionen davon bei der DKMS. Unter den neu typisierten Personen der Aktion in Schlat war ebenfalls eine Frau, die für einen erkrankten Menschen in Frage kommt. Bei ihr werden zur Zeit die letzten Tests für die Stammzellenspende durchgeführt. Die Chancen durch eine Typisierung zum Lebensretter zu werden sind also nicht vollkommen unrealistisch.
Wer mit einer Geldspende die DKMS unterstützen möchte, kann das Geld auf das Konto der Kreissparkasse Göppingen
(BLZ 61050000) mit der Nummer 49024384 überweisen.
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 Oberbürgermeister Klaus Heininger übergibt den Spendenscheck der Eislinger Senioren für die DKMS an Jürgen Straile (re.), den Bruder von Bernd Straile (Bildquelle: Philipp Braitinger)
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