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„Über den Mannlgrat zum Hohen Göll“

Hochtourengruppe Deutscher Alpenverein (DAV) Sektion Hohenstaufen

16.9.2014 - Ein Tourenbericht von Franz Rink

 

In den Berchtesgadener Alpen mit Rolf Rommelspacher unterwegs.
Ein spannender, luftiger Klettersteig führte vom Kehlsteinhaus zum Gipfel.

Witterungsbedingt, geplant war die Tour vom 11.-14. Juli, musste die Bergfahrt immer wieder verschoben werden. Endlich klappte es am Wochenende für fünf Mitglieder der Sektion Hohenstaufen im Deutschen Alpenverein (DAV). Unter der Leitung von Rolf Rommelspacher, Hattenhofen war man privat in den Berchtesgadener Alpen unterwegs. Höhepunkt der viertägigen Bergfahrt war die Tour vom Kehlsteinhaus über den spannenden, luftigen Klettersteig „Mannlgrat“ auf den Hohen Göll, und dessen Überschreitung zum Carl-vom-Stahl-Haus. Eine großartige, anstrengende, anspruchsvolle Klettertour. Rauf und runter, steile Felsstufen, enge Durchschlupfe, teilweise musste gar der Rucksack abgenommen werden. Sehr spannend und luftig ging es durch Höhlen und Kamine hinüber zur Gipfelflanke. Dann unschwierig zum Silber glänzenden Gipfelkreuz am Hohen Göll, 2522 m, fast 2000 Meter über dem Talboden. Das war aber noch lange nicht das Ende, denn die Überschreitung bis zum Hohen Brett , 2341 m hatte es auch in sich. Denn in der gewaltigen Karstlandschaft mussten senkrechte Auf- und Abschwünge, ausgesetzte Traversen und Kamine mit Seilsicherung durchstiegen werden.
Am ersten Tag stieg man durch die Almbachklamm, die mit ihren Wasserstürzen und wildromantischen Schluchten, Brücken und Tunnels zu den schönsten noch erhaltenen Klammen gehört, zum Stöhrhaus auf den sagen umworbenen Untersberg. Auf dem Hochplateau mit seinem verkarsteten Gelände, einer Welt aus Löchern und Spalten mit dem Höhlendrama vor kurzem in der Riesendinghöhle, war man anderntags an den Gipfelkreuzen des Berchtesgadener- und Salzburger Hochthron`s. Ein Besuch der Schellenberger Eishöhle, hochalpin über den Thomas-Eder-Steig, war ein weiterer Höhepunkt der wunderschönen Bergfahrt.

Ausgangspunkt war der P-Platz an der Kugelmühle in der Nähe von Marktschellenberg. Die drei kilometerlange Almbachklamm wurde im Juni durch Starkregen und Murenabgänge fast total zerstört und im hinteren Teil gesperrt. Man spricht von rund 400.000 € Wiederaufbaukosten Mit ihren Wasserstürzen, gehört sie zu den schönsten wenig noch erhaltenen wildromantischen Schluchten. Ein gut gesicherter Steig führt normalerweise über Brücken, Treppen und Tunnels durch die Klamm.
Wir aber stiegen nach der Sperrung über einen alten kaum erkennbaren, verwachsenen Schmuggler- und Jägerpfad mühevoll in der Direttissima buchstäblich über Stock und Stein, ehe man auf dem Stöhrweg nach sieben Stunden und 1500 Höhenmetern das Stöhrhaus, 1894 m auf dem Hochplateau des Unterbergs erreichten. Als Belohnung gab es für alle einen wunderbaren Kaiserschmarrn.

Früh am anderen Morgen verließ man die Schutzhütte der DAV Sektion Berchtesgaden und wanderte über das verkarstete Gelände mit unzähligen Löchern und Spalten zum Berchtesgadener Hochthron. Mit 1973 m ist er der höchste Gipfel des 70 Quadratkilometer großen Massivs an der Grenze zwischen Bayern und Österreich. Etwa 30 Minuten vom Stöhrhaus liegt die Riesendinghöhle, wo sich im Juni ein Höhlendrama mit glücklichem Ausgang abspielte. Nun wurde die Höhle verschlossen, bei Nachweis einer Lizenz und einer Unfallversicherung von mindestens 45.000 € kann man beim Bürgermeister in Marktschellenberg wegen einer Begehung anfragen. Weiter ging es zum Salzburger Hochthron, 1853 m, wo man eine schöne Aussicht ins Salzburger Land mit dem Dachstein, Hochkönig und das Tennengebirge hatte.
Über den hochalpinen Thomas-Eder-Steig mit seiner kühnen Wegeführung über Brücken, Leitern und Tunnels wurde Deutschlands größte Eishöhle erreicht.
Die Schellenberger Eishöhle liegt hoch über Marktschellenberg auf 1570 Meter. Bei einer 40-minütigen Führung und Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt erfuhr man allerlei wissenswerte über die Höhle.
Eine kurze Trinkpause an der Toni-Lenz Hütte, 1450 m. Dann wanderte man anfangs durch Latschenfelder und später auf einer Forststrasse in zahlreichen Serpentinen hinab zur Bushaltestelle. Das war eine Punktlandung, denn bereits 2 Minuten später fuhr der letzte Bus, der uns zum Parkplatz an der Kugelmühle brachte.
Mit dem Auto fuhr man an den Königssee, wo man nach einem 12 Stundentag im Hotel Schiffmeister eincheckte. Anderntags brachte uns der Bus nach Berchtesgaden und weiter zum Obersalzberg. Für einen Besuch der Dokumentation mit seiner unrühmlichen Geschichte auf dem Vorberg des Kehlsteins fehlte die Zeit. Die Auffahrt zum Kehlstein ist nur mit den eigens hergestellten Sonderbussen machbar. Die rund sieben Kilometer lange eindrucksvolle Hochgebirgsstrasse überwindet mit nur einer Kehre die 700 Höhenmeter zum Kehlsteinparkplatz. Durch einen 124 Meter langen Tunnel und einen ebenso langen pompösen Aufzug stand man im geschichtsträchtigen Kehlsteinhaus (1834 m), dem Eagle`s Nest.

Gegen 9.00 Uhr begann eine großartige, anstrengende sehr anspruchsvolle Klettertour über den Mannlgrat zum Hohen Göll. Rauf und runter, steile Felsstufen, enge Durchschlupfe, teilweise musste gar der Rucksack abgenommen werden. Sehr spannend und luftig ging es durch Höhlen und Kamine hinüber zur Gipfelflanke.
Dann unschwierig zum Silber glänzenden Gipfelkreuz am Hohen Göll, 2522 m, fast 2000 Meter über dem Talboden.

Auch bei uns sah man Glanz in den Augen, ein festes Händeschütteln, Umarmungen, Berg Heil, Eintrag ins Gipfelbuch mit einem Gruß nach oben zu unserem unvergesslichen Johann …. Tränen lügen nicht.
Wir waren bereits fünf Stunden unterwegs und der Weg zum Stahlhaus war noch lang und schwierig. Zuerst ein Abstieg in die Göllscharte, dann hinauf zum Großen Archenkopf, 2391 m – Brettriedel, 2344 m und endlich zum Hohen Brett 2341 m. Was sich so einfach liest, kostete in Wirklichkeit sehr viel Kondition und Kraft. Denn in der gewaltigen Karstlandschaft mussten senkrechte Auf- und Abschwünge, ausgesetzte Traversen und Kamine mit Seilsicherung durchstiegen werden. Endlich gegen 17.00 Uhr, also acht Stunden nach dem Einstieg in den Klettersteig standen wir am Gipfel des Hohen Brett.

Müde aber innerlich rundum zufrieden und mit einem Riesendurst erreichten wir nach knapp 10 Stunden (ab Kehlsteinhaus) unser Ziel.
Wir – das sind in der Summe immerhin 350 Lebens- und Bergerfahrung.
Leider spielte am letzten Tag das Wetter nicht mehr mit, denn bereits eine halbe Stunde nach Abmarsch begleitete uns heftiger Regen die rund 3 ½ Stunden Abstieg über die Königsbacheralm zum Königssee.

Bei der Heimfahrt noch ein Stopp in Bad Reichenhall. In einem historischen Brauereigasthof mit seinem einzigartigen Flair ließen wir eine wunderbare Bergfahrt, die uns noch lange und nachhaltig in Erinnerung begleiten wird, ausklingen. Unser „RoRo“ Rolf Rommelspacher hatte wiederum eine wunderbare Route ausgewählt und wie immer sicher und zuverlässig geführt.

 

 

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Eislingen

Rolf - Herzlichen Dank von uns allen; Brigitte Banzhaf –Holzhausen Rolf Stähle – Uhingen Rolf Schirmer – Rechberghausen Franz Rink - Eislingen


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In der Almbachklamm

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Zerstörung durch Starkregen und Muren

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In der Früh über den Untersberg …. Links der Watzmann, rechts der Hochkalter

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Das Stöhrhaus auf dem Untersberg

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Dohlenflüsterin Brigitte am Salzburger Hochthron

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Enge und steile Wege wie in der Brenta, aber sehr gut versichert

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Beim Einstieg in den Thomas Eder Steig

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Ein Helm ist Pflicht in der Höhle

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Eingang zur Eishöhle

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Temperaturen knapp unter Null …. Es gibt kein elektrisches Licht

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Ein 124 Meterlanger Tunnel führt zur

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Ebenso lang ist der Tunnel nach oben zum Eagle`s Nest

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Das Kehlsteinhaus

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Impressionen vom Mannlgrat … spannend und luftig, auf und nieder

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Steile Aufstiege … und Abstiege

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Rolf - Herzlichen Dank von uns allen.

Eislingen

Eines der schönsten Gipfelkreuze in den Alpen, in der Mitte sitzt ein Kristall

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Gipfelglück

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Gipfelglück am Hohen Brett

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Carl-vom-Stahl-Haus

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An der Grenze Österreich und Bayern

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