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Islam und Christentum - Versuch eines Dialogs

'Die Zukunft der Gesellschaft werden wir nur gemeinsam gestalten können'

08.11.2011 - Redaktion pr

 

Das Kath. Dekanat Göppingen Geislingen und der Evangelische Kirchenbezirk Göppingen hatten zum Pressegespräch eingeladen.

Felix Müller vom Katholischen Dekanat und Rudolf Lughofer für den Evangelischen Kirchenbezirk berichteten heute morgen über den bisherigen Dialog mit den Muslimen und den muslimischen Organisationen im Kreis Göppingen. Pfarrer i.R. Rudolf Lughofer der schon in Stuttgart-Sillenbuch Erfahrungen im Dialog mit Muslimen gemacht hatte, übernahm die Federführung für den Arbeitskreis, der in mehreren Sitzungen seit April 2010 sich mit dem gegenseitigen Kennenlernen, praktischen Fragen wie Verhalten in den Krankenhäusern, Schulen, im Sportunterricht oder im Umgang mit der Polizei, aber auch mit grundsätzlichen Fragen (Was bedeutet mir mein Glaube? Was ist das Menschenbild im Islam und im Christentum?) beschäftigt. Ausgegangen war dieser Dialog mit Veranstaltungen seit 2009 mit dem Vortrag des Tübinger Theologen Karl-Josef Kuschel (Mitarbeiter an Hans Küngs Weltethos)zum Thema 'Abrahams Kinder' und Wolfgang Rödel von der Diözese Rottenburg-Stuttgart 2010 im Bürgerhaus Göppingen.

Rudolf Lughofer beschrieb sein Studium des Koran als eine Bereicherung für sein theologisches Denken. 'Im Dialog geht einem selbst etwas über seinen Glauben auf'. Schwierig sei es allerdings in der Praxis Gesprächspartner zu finden, mit denen man auf dieser theologischen Ebene sich austauschen könne. Die Imame würden alle drei Jahre ausgetauscht und sprechen normalerweise kein Deutsch und die Laienpartner der etwa elf muslimischen Vereine im Kreis sind oft nicht sehr konstante Partner, da in den Vereinen häufig ein Wechsel geschieht.
Müller und Lughofer betonten, dass sie gerne auch einen muslimischen Vertreter bei dem Pressegespräch dabei gehabt hätten; die DITIB hatte jedoch Bedenken gehabt, als allgemeine Vertreterin der Muslime aufzutreten.
'Wir müssen das offene Gespräch suchen, dazu gibt es keine Alternative,' betonte Felix Müller. Der Dialog und der gegenseitige Respekt seien friedenserhaltende Maßnahmen, nicht nur in unserer Region, sondern weltweit. Rudolf Lughofer führte ein gemeinsames Gebet von Muslimen und Christen in der Trauer um religiös motivierte Anschläge als Zeichen der Hoffnung an.

Müller und Lughofer sehen in der unsicheren Beheimatung der 3.Generation eine Gefahr. Die Jüngsten seien in ihrer Rolle verunsichert und viele sehen in einer Rückkehr zu traditionellen islamischen Werten Sicherheit und Halt. Insoweit werde auch die Säkularisierung unserer Gesellschaft auf den Prüfstand gestellt.

Der Dialog wird nächste Woche fortgesetzt: Am Dienstag, 15.11.2011 dinder um 19:30 Uhr ein Gespräch über 'Gottes- und Nächstenliebe. Grundlage für Christen und Muslime?' im Festsaal der DITIB-Gemeinde in der Davidstaße 26 in Göppingen statt. Impulsreferate kommen von Ali Ipek, dem Dialogbeauftragten des DITIB Württember und Heinrich Georg Rothe, dem Islambeauftragten der Evang. Landeskirche Wttbg.


Im nachfolgenden das Einladungsschreiben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Prozess der Beheimatung des Islams in Deutschland ist eine der großen sozialen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Bei allem, worüber zu Recht dabei gestritten werden kann, steht außer Frage, dass der Islam und die Muslime als eine die Gesellschaft gestaltende Kraft zu Deutschland gehören.

Nicht erst seit der aufgeregten Debatte um die Thesen Sarazins und den Stand der Integration von Muslimen in unserer Gesellschaft belegen Umfragen eine leider wachsende Ablehnung in der deutschen Bevölkerung gegenüber unseren muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Dem gilt es entgegenzuwirken. Deshalb setzen sich die Kirchen ein für eine Integration der Muslime in die Gesellschaft, die auf Teilhabe und Partizipation zielt.

Damit Integration gelingt, brauchen wir den Austausch und die lebendigen Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion. Nur durch Begegnung werden sich Vorurteile und Falschurteile überwinden lassen.

Das Zusammenleben in unserer Gesellschaft gelingt nur dort, wo alle Menschen sich aufgenommen fühlen können, ohne ihre Wurzeln und Traditionen, die mit unserem Grundgesetz in Einklang stehen, verleugnen zu müssen. Damit kulturelle Vielfalt als Bereicherung und nicht als Bedrohung empfunden wird, braucht es offene Gespräche, in denen Ängste und Beschwernisse zu Sprache kommen und in denen auch kritische Fragen und Infragestellungen ausgehalten werden.

Wir wollen diesen Weg in Göppingen
durch einen christlich- islamischen Dialog beförden.
...


Felix Müller Rudolf Lughofer
Kath. Dekanat Evang. Kirchenbezirk

 

 

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Eislingen

Felix Müller und Rudolf Lughofer beim Pressegespräch


Eislingen

Dialog zwischen Christen und Muslimen

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